»L‘ORIGINE« – Eine Lautmalerei   |   Dauer: 51 Minuten

Frei angelehnt an Antonin Artauds Manifest „Die Kunst und der Tod“

 

L’Origine, das sind Malereien, die in einem Liquid Image zusammenfließen. Wörter, die sich zu einem metaphysischen Text verbinden. Saxophonklänge, die auf Bild und Text balancieren. Schließlich der Mensch – Stimme, Bewegung, Atem – der alles vereint.

Das Publikum erlebt L’Origine als ein „faszinierendes Kunstwerk“, das keiner Form zuzuordnen ist. „Ein Konzert? Eine Performance? Eine Bilderausstellung? Alles.“ „Eine geheime Tür in eine andere Welt. Hörenswert, sehenswert, erlebenswert.“

Peter Hölscher: Idee, Malerei und Liquid Image
Roger Hanschel: Komposition, Saxophon und Elektronik
Barbara Schachtner: Performance, Stimme und Sound-Art
Dorothee Pilavas: Textkomposition

 

Wir inszenieren L‘Origine in spannungsvollen Räumen abseits der klassischen Bühnen. Atmosphäre, Akustik und die Positionierung des Publikums beeinflussen das Gesamtkunstwerk. Jede Aufführung wird einzigartig.

Für eine Aufführung in Ihrem Hause kontaktieren Sie uns hier: info@peter-hoelscher.de

 

Idee und Entstehung

Antonin Artauds Manifest „Die Kunst und der Tod“ bildet die Grundlage von L’Origine. Artaud über sein Werk: „Ich möchte ein Buch schreiben, das die Menschen verwirrt, das wie eine offene Tür ist und das sie dahin führt, wo hinzugehen sie niemals eingewilligt hätten, eine Tür, die einfach mit der Wirklichkeit verbunden ist.“

 

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Die Premiere von L'Origine am 9. September 2022 in der Reuschenberger Mühle, Leverkusen

 

Malerei – Liquid Image – Textkomposition

Der Videokünstler Peter Hölscher knüpft mit L’Origine an sein malerisches Schaffen an. Er trennt die Buchseiten heraus, bemalt sie in Mischtechnik und komponiert aus den digitalisierten Bildern ein Liquid Image. Dieses Video aus unendlich langsam ineinanderfließenden Einzelbildern führt die Betrachter in eine noch nie gesehene Welt aus intensiven Farben und sich ständig verändernden Formen, die sich zu geheimnisvollen Gestalten ordnen und wieder auflösen.

Das Liquid Image, in dem Artauds Text nur noch zu erahnen ist, versinnbildlicht für Dorothee Pilavas den Ort, an dem sich Leben und Tod in einem unendlichen Kreislauf vereinen – den Ursprung von allem: L’Origine. Sie bringt Artauds Text wieder zurück, indem sie zufällig ausgewählte Wörter der bemalten Buchseiten zu einem Gedicht verbindet und ins Französische zurückübersetzt. Dieser metaphysische Text wirkt viel stärker durch seinen Klang und Rhythmus als durch seinen Inhalt.

Klangkomposition – Performance

Inspiriert von Liquid Image und neuem Text komponiert Roger Hanschel ein Stück für Sopran und Saxophon, dem er den Titel „Balance“ gibt. Daraus entwickelt er die Gesamtvertonung des 51-minütigen Liquid Images, die selbst in den leisesten Passagen ihre unfassbare Spannung hält. Seine Improvisation aus melodischen Formen, rhythmischen Mustern und harmonischen Strukturen erzählt eine eigene Geschichte – von zarter Poesie bis zum kraftvollen Drama.

Im Dialog mit Barbara Schachtner entsteht eine Lautmalerei aus zum Teil elektronisch verfremdeten Stimmfarben, Worten, Bodysounds und poly­chromen Saxophonklängen. Was ist Stimme, was ist Instrument? Alles fließt zusammen in ein schwebendes Klangbild, reich an unerwarteten Sounds. Schließlich betritt Barbara Schachtner das Liquid Image in einem balancierenden Schattenspiel und lässt die bemalten Buchseiten durch das Bild wehen. So kehrt Artauds Werk auch physisch zurück in die Wahrnehmung der Betrachter.

 

Ensemble L’Origine

Text - Bild - Klang - Körper

Vier Künstler vereinen ihr Schaffen in einem Werk: Text, Bild, Klang, Körper – jeder Bereich eigenständig komponiert – wirken ineinander und stimulieren sich. In einer alle Sinne aktivierenden Kommunikation entwickeln die Vier ihre Ideen. Sie durchlaufen Köpfe und Herzen in ständigem Fluss – ein Prozess fortwährender Transformation auf gemeinsamer Wellenlänge. Die Zusammenarbeit des Ensembles L’Origine geschieht in spielerischer Leichtigkeit und großer gegenseitiger Offenheit und Wertschätzung.

 

Roger Hanschel, Barbara Schachtner, Dorothee Pilavas, Peter Hölscher (v.l.n.r.)

 

Peter Hölscher: Der Videokünstler Peter Hölscher knüpft mit L’Origine an sein malerisches Schaffen an. Die in Mischtechnik bemalten Buchseiten von Artauds Werk „Die Kunst und der Tod“ bilden den Ausgangspunkt für sein Liquid Image. Die Bildkomposition führt die Betrachter in eine Unterwasserwelt voll phantastischer Kreaturen, in die Tiefe des Meeres – zum Ursprung des Lebens. L’Origine wird am 9. September 2022 in Hölschers Atelier in der Reuschenberger Mühle in Leverkusen uraufgeführt. Hier arbeitet er auch als Bildhauer an Klangskulpturen sowie an Video-Klang-Installationen mit der Künstlergruppe Area Composer.

Roger Hanschel: Der Saxophonist und Komponist Roger Hanschel ist sicherlich einer der vielseitigsten Saxophonisten zeitgenössischer Musik. 70 seiner zahlreichen Kompositionen sind mittlerweile auf über 40 CDs erschienen. Seine Vertonung von L’Origine verleiht Hölschers Bildern eine Lebendigkeit und eine Stimme, durch die sie in direkten Kontakt mit den Betrachtern treten. Komposition und Improvisation verschmelzen in einem Fluss unendlicher tonaler und perkussiver Ideen. Mit Zirkularatmung und digitalem Equipment erschafft Hanschel einen tief emotionalen, spannungsvollen Klangraum. L’Origine ist nicht die erste Kooperation der beiden Künstler.

Barbara Schachtner: Die Sängerin und Performerin Barbara Schachtner bewegt sich in vielfältigen internationalen Kooperationen quer durch alle Sparten der Kunst: von klassischen Formationen der Kammermusik über Musiktheater-Produktionen und Videoarbeiten bis hin zu performativen Ausstellungen und Acts. In jüngster Zeit kreiert sie vermehrt Sound-Collagen, aus denen sich Klanggeschichten entwickeln. Mit stimmlicher Präsenz und Klarheit, mit spielerisch-verfremdeter Lautmalerei, ja mit dem gesamten Klang und der Silhouette ihres Körpers kreiert sie den poetischen Raum von L’Origine.

Dorothee Pilavas: Die Texterin und Konzeptionerin Dorothee Pilavas ist in vielen künstlerischen Bereichen unterwegs. Als Teil der Künstlergruppe Area Composer realisiert sie audiovisuelle Installationen im öffentlichen Raum. In verschiedenen Jazz-Formationen erzeugt sie mit Bassklarinette und Saxophon vielfältige Klangfarben und Emotionen. In der Musik wie in ihren Texten geht es ihr immer darum, Geschichten spürbar zu machen. Für L’Origine kreiert sie einen Text, der die Worte Artauds aufnimmt und in einen neuen, lautmalerischen Zusammenhang bringt. Einen Text, der mit allen Sinnen wahrnehmbar wird.

 

15-minütiger Zusammenschnitt der Uraufführung von L'Origine, by Roger Hanschel

 

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